Baby bekommt frische Windel

Gesundheit und Wohlbefinden

3-Monats-Koliken? Das hilft!

Wenns im Bäuchlein zwickt: Ursachen und Behandlung von 3-Monats-Koliken

Früher sprach man von 3-Monats-Koliken, wenn ein Säugling oft und durchdringend geschrien hat. Denn eine bestimmte Art von Weinen bei Babys in den ersten Lebenswochen (im Alter vor 0 bis 3 Monaten) klingt einfach nach heftigen Schmerzen, eben nach Koliken. Heute weiß man: Die meisten betroffenen schreienden Babys leiden tatsächlich unter Bauchschmerzen. Manchmal ist dies aber auch erst eine Folge des Schreiens. Erfahre hier, warum dein Kleines so unruhig ist und wie du ihm helfen kannst.

Babyfüße gucken unter Decke hervor, davor liegt ein Stoffherz

Hat mein Kind wirklich eine 3-Monats-Kolik?

Wenn Babys viel schreien, schlucken sie dabei Luft. Manchmal so viel, dass es beim Baby Blähungen begünstigen kann. Manchmal ist es aber auch umgekehrt: Dann ist das Bauchweh zuerst da und der Grund, warum dein Baby schreit. Es schluckt dadurch wieder mehr Luft und die Blähungen werden stärker...ein Teufelskreis! Von 3-Monats-Koliken sprechen Ärzt:innen und Hebammen, wenn ein Baby im Alter zwischen 0 bis 5 Monaten

● mehr als 3 Stunden pro Tag

● an mehr als 3 Tagen pro Woche

● mehr als 3 Wochen lang

schreit. Dabei hat es ein knallrotes Köpfchen, zieht die Beine an den Bauch, das Bäuchlein kann laut gluckern und die Windel vor lauter Pupsen knattern.

Das passiert gar nicht so selten - jedes fünfte Kind kennt die 3-Monats-Koliken. Kein Wunder, denn in den ersten drei-vier Monaten ist das Bäuchlein deines Babys noch sehr unreif und viele Babys haben Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt. Es muss sich erst an das Verdauen der Milch gewöhnen und manch ein Verdauungsenzym ist noch nicht ausreichend vorhanden. Wenn du dich fragst, ob dein Kind deine Muttermilch verträgt oder ob du statt deiner gewohnten eine andere Säuglingsnahrung ausprobieren solltest, sprich am besten erst einmal mit deiner Hebamme oder deiner/m Kinderärzt:in um den genauen Ursachen auf den Grund zu gehen.

AT Milupa Baby wird gewickelt

Sollte man als stillende Mutter blähende Lebensmittel vermeiden?

Dass man beim Stillen auf verschiedene, als blähend geltende Lebensmittel verzichten sollte, hat sich durch aktuelle Forschungsergebnisse als Irrglaube herausgestellt - es wird eher davon ausgegangen, dass andere Umstände, wie Stress oder Überforderung, Verdauungsprobleme bei Babys fördern.

Tatsächlich kann man als Mutter, während der Stillzeit, nahezu alles essen, was man möchte und selbst gut verträgt, ohne dass der Säugling dadurch auffällig mit Blähungen und Co. reagiert. Im Gegenteil: Mutter und Kind profitieren von einer abwechslungsreichen Ernährung mit einem breiten Nährstoffangebot.

Dennoch machen manche Mütter die Erfahrung, dass ihr Baby nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel verstärkt unter Verdauungsproblemen, wie Blähungen, leiden. In diesen Einzelfällen können bestimmte Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Kuhmilch, eine kurze Zeit gemieden werden. Hier ist es allerdings sehr wichtig, dass du nicht gleichzeitig auf viele verschiedene Lebensmittel verzichtest und darauf achtest, dass dein Nährstoffbedarf weiterhin vollständig gedeckt ist.¹

Tipp: Iss verschiedene Nahrungsmittel jeweils in kleinen Portionen. Das gewährleistet die beste Verträglichkeit für dein Baby und sichert eine optimale Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen.

Wenn du Fläschchen gibst, frag deine/n Ärzt:in, ob eine besonders leicht verdauliche Nahrung dein Baby entlasten könnte. 

Warum es Abends lauter wird

Doch auch, wenn dein Liebling seine Nahrung verträgt und gut zunimmt, kann trotzdem derselbe Teufelskreis entstehen: Bauchschmerz - Weinen - Luft im Bauch - stärkere Schmerzen - Pupsen - noch mehr Schmerzen - exzessives Schreien - neue Luft im Bauch und so weiter. Ab dem Alter von 6 Wochen ist es oft besonders schlimm. Nach 12 bis 13 Wochen, wenn die Verdauung besser eingespielt ist, wird es meist deutlich besser - darum ja auch der Name 3-Monats-Koliken. Dieser Gedanke kann dir als Mama oder Papa von einem Kolik-Baby helfen, durchzuhalten.

Am stärksten sind die Koliken übrigens am späten Nachmittag und Abend. Dann ist dein Baby zusätzlich müde, vielleicht überreizt und steckt das quälende Drücken im Bauch weniger locker weg.

Was dir & deinem Kind durch diese Phase hilft

Fussy Infant, 24-Stunden-Kind, Schreibaby...es gibt viele Namen für Kinder mit 3-Monats-Koliken. Babys, die 3-Monats-Koliken haben, sind oft besonders sensibel. Mit Geduld und Liebe hilfst du deinem Baby dabei, zu einem ausgeglichenen Kleinkind heranzuwachsen. 

Natürlich ist diese Aufgabe nicht immer ganz leicht - das weiß jede Mama und jeder Papa, deren Baby unter 3-Monats-Koliken gelitten hat. Leider ist es heutzutage häufig so, dass Eltern, die mit viel Geduld und Liebe reagieren und versuchen Babys Bedürfnisse zu verstehen, oft von der Außenwelt belächelt werden. Sätze wie: “Ihr verwöhnt das Kind ja viel zu sehr” müssen sich Eltern manchmal noch anhören. Doch Fakt ist: ein Baby kann man nicht verwöhnen. In den ersten Monaten eines Säuglings wird das „Ur -Vertrauen“ geschaffen und das kann nicht groß genug sein, um später ein erfülltes Leben zu führen. Das Baby lernt „Mama und Papa sind da, wenn ich sie brauche - ich bin nicht allein“. Somit ist es wichtig, sich als Eltern Zeit zu nehmen und mit viel Liebe und Bauchgefühl für das Baby da zu sein. Wichtige Faktoren wie eine gemütliche, heimelige Umgebung, in welcher das Baby die ersten Wochen verbringt, ein liebevoller Umgang, als auch eine eine adäquate Ernährung, sind essentiell für das Wohlbefinden und die gesunde Entwicklung deines Babys. Dafür braucht man meist nicht viel, sondern kann auf das zurückgreifen und dem vertrauen, was die Natur und das Leben einem bieten. Für Babys ist Stillen natürlich die beste Ernährung. 

Für Eltern gibt es wohl nichts Schlimmeres, als ihren kleinen Schatz leiden zu sehen. Wenn du merkst, dass dein Liebling Bauchschmerzen hat, höre auf dein Bauchgefühl und versuche, dein Kleines zu trösten. Vielen Babys hilft eine Bauchmassage. Die Wärme deiner Hand kann - wie eine liebevolle Wärmflasche- dazu beitragen, dass sich dein Schatz etwas beruhigt. Wenn du Fläschchen gibst, kannst du vorbeugend gegen Kolik-Bauchschmerzen angehen. Wenn du stillst kann es helfen, den Rat von einem Stillberater:in  einzuholen und andere Anlegetechniken auszuprobieren. Weitere Tipps findest du übrigens hier

Gerade, wenn du das Gefühl hast, dass die Bauchschmerzen deines Lieblings sich nicht mit Geduld, Zuneigung und viel Liebe lindern lassen, ist es keine Schande, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Solltest du unsicher sein, was die Ursache ist, lass es bitte bei deiner/m Kinderärzt:in abklären, ob nicht vielleicht eine Erkrankung, eine organische Ursache wie beispielsweise eine Allergie oder andere Gründe hinter den Blähungen stecken. Wenn doch, kann die/der Ärzt:in dein Baby behandeln - wenn nicht, wirst du durch das Wissen, dass alles in Ordnung ist, beruhigt. 

Vater kuschelt mit Baby auf dem Arm

Notfall-Tipps für 3-Monats-Koliken

Übrigens! Wenn du ans Ende deiner Kräfte gerätst: In vielen Städten gibt es eine sogenannte Schreiambulanz, wo erschöpfte Eltern von Babys mit 3 -Monats-Koliken Rat und Hilfe bekommen. Sprich mit Mamas und Papas, die durch ihre eigenen Kinder bereits Erfahrungen mit Koliken gemacht haben - so bekommst du vielleicht noch zusätzliche Tipps. Vor allem hilft es dir zu erkennen, dass du nicht allein bist und dass es nichts mit deinen Fähigkeiten als gute Mama oder Papa zu tun hat. Auch bei uns findest du Rat! Kontaktiere gerne unseren Milupa Eltern & Baby Service Team. Wir sind auch in schwierigen Zeiten an deiner Seite, bzw. gerade in diesen. Unsere erfahrenen Eltern vom Milupa Eltern & Baby Service, beraten monatlich durchschnittlich 400 Eltern und wissen zum Beispiel genau, was dich in den jeweiligen Phasen des Elterndaseins bewegt. Sie unterstützen dich mit nützlichen Tipps und Informationen zu allen wichtigen Schwangerschafts-, Eltern- und Ernährungs-Themen.

So kannst du auch in 3-Monats-Kolik-Zeiten wieder in Ruhe aufatmen und zu deiner Gelassenheit zurückzukehren. 

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