Dein Baby braucht Zeit
Bloß nicht hetzen lassen – das sollte für Mama und Baby beim Stillen die oberste Devise sein. Aber warum eigentlich? Eine Stillmahlzeit ist für dein Baby wie eine Art 3-Gänge-Menü – am Anfang wird der Durst durch die Vordermilch gelöscht. Erst danach kommt die sättigende Hintermilch. Trinkt dein Baby also nur kurz an deiner Brust, dann wird es wahrscheinlich nicht satt. Klar, der erste Durst ist gelöscht – nicht aber der Hunger! Die Folge: dein Baby wird schon bald Nachschub einfordern. Achte deshalb beim Stillen darauf, dass dein Baby die Brust voll entleert. Und dafür braucht ihr eben einfach etwas Zeit. Wusstest du, dass am Anfang eine Stillmahlzeit bis zu einer Stunde dauern kann? Später, wenn dein Baby kräftiger saugt, reichen euch vielleicht auch schon fünf Minuten – denn auch hier macht Übung den Meister!
Aber woran kannst du jetzt erkennen, dass dein Baby satt ist? Gute Frage! Wahrscheinlich wird sich dein Baby, wenn der Hunger weg ist, selbstständig von deiner Brust lösen. Es kann aber auch sein, das es einschläft, noch bevor es genug getrunken hat – ist ja auch einfach zu schön bei Mama. Dann kannst du deinem Baby durch sanften Zug oberhalb des Brustwarzenvorhofs die Brust entziehen. Du spürst leichte rhythmische Bewegungen? Dann trinkt dein Baby noch. Alles ruhig? Dann kannst du den Saugschluss sanft lösen. Und so geht’s: Schiebe deinen kleinen Finger zwischen den Mundwinkel deines Babys und deiner Brustwarze – dein Baby wird dann deine Brust loslassen.
„Danke, Mama, mir langt’s“
Ein Zähler an Babys Bäuchlein, der dir anzeigt, wie viel dein Baby getrunken hat, wäre schon ganz schön cool, oder? Gibt es nur leider nicht! Trotzdem kannst du an ein paar Anzeichen erkennen, dass dein Baby satt ist:
- Dein Baby sieht nach dem Stillen einfach nur zufrieden aus und seine Haut ist prall und rosig.
- Dein Baby legt kontinuierlich an Gewicht zu. Ausnahme: direkt nach der Geburt – da ist ein kleiner Gewichtsverlust ganz normal!
- Du hörst, wie dein Baby während des Stillens deutlich schluckt. Sein Kiefer bewegt sich und die Ohren „wackeln“. Das zeigt dir, dass dein Baby auch tatsächlich trinkt und nicht nur nuckelt.
- Fühlen sich deine Brüste nach dem Stillen leer und weicher an? Dann hat dein Baby fleißig getrunken.
- Was reingeht, kommt auch wieder raus. Das Ergebnis: etwa sechs nasse Windeln am Tag.
- Von mehrmals täglich bis alle paar Tage – das alles ist beim Stuhlgang von Stillbabys normal, also keine Sorge!
Die Nachfrage bestimmt das Angebot
„Ich glaube, mein Baby wird nicht satt!“ – diese Erkenntnis ist für jede Mama erstmal schlimm. Dabei gibt es einiges, was du dagegen tun kannst. Um die Milchproduktion anzukurbeln, solltest du dein Baby häufiger anlegen. Durch das regelmäßige Saugen wird dein Körper eine größere Milchmenge bereitstellen. Ein kurzfristiger Engpass kann aber auch auftreten, weil dein Baby gerade einen Wachstumsschub durchmacht und deshalb mehr Milch braucht. Auch da keine Sorge! Schon bald wirst du genug Milch für diesen gesteigerten Bedarf haben. Gut zu wissen: Beim Anlegen gibt es kein „Zuviel“ – du kannst nichts falsch machen. Hat dein Baby keinen Hunger, wird es deine Brust ablehnen. So einfach ist das! Du hast trotzdem das Gefühl, dass dein Baby trotz häufigem Stillen hungrig bleibt? Dann spricht am besten mit deiner Hebamme oder Stillberaterin darüber – sie kann dir helfen.