Bin ich womöglich schwanger? Eine Frage, die sich die meisten Frauen nicht nur einmal im Leben stellen. Ist deine Periode ausgeblieben? Bemerkst du Veränderungen an deinem Körper? Die Frage nach einer möglichen Schwangerschaft kann viele verschiedene Gefühle auslösen, von großer Freude über Verunsicherung bis zur Panik – je nachdem, wie stark der Kinderwunsch in diesem Moment ausgeprägt ist. Wahrscheinlich spürst du nun ganz genau in deinen Körper hinein und achtest auf jedes noch so kleine Zeichen. Aber was sind eigentlich die typischen Anzeichen einer Schwangerschaft? Ab welcher Schwangerschaftswoche ist es möglich, sie zu bemerken? Und wie kann ich sicher wissen, ob ich schwanger bin? In diesem Artikel helfen wir dir, die Symptome zu deuten.
Erste Hinweise darauf, dass du schwanger bist, können schon vor dem Ausbleiben der Regelblutung auftreten. Allerdings sind diese ersten Anzeichen sehr individuell und von Frau zu Frau wie auch von Schwangerschaft zu Schwangerschaft unterschiedlich.
Aber woher kommen eigentlich diese frühen Schwangerschaftsanzeichen? Wie so oft sind die Hormone verantwortlich. Nach der geglückten Befruchtung und Einnistung der Eizelle wird in deinem Körper vermehrt hCG (humanes Choriongonadotropin), Progesteron und Östrogen gebildet. All diese Schwangerschaftshormone können in deinem Körper und deiner Gefühlswelt einiges durcheinanderbringen.
Allerdings können die meisten dieser Symptome (vor allem, wenn sie vor dem Ausbleiben der Periode auftreten) auch andere Ursachen haben, wie etwa das prämenstruelle Syndrom (PMS). Dieses umfasst diverse körperliche und psychische Beschwerden (wie etwa ein Spannungsgefühl der Brüste, Ziehen im Unterleib, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme und Stimmungsschwankungen), die viele Frauen in den Tagen vor dem Einsetzen der Menstruation bemerken.
Wer sich ein Kind wünscht und um den Eisprung herum Sex hat, möchte am liebsten gleich wissen, ob es geklappt hat. Ein bisschen musst du dich aber gedulden.
Die ersten frühen Anzeichen einer Schwangerschaft lassen sich erst dann feststellen, wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter eingenistet hat und beginnt, das Hormon hCG zu bilden. Das ist etwa sechs bis acht Tage nach dem Eisprung der Fall. Allerdings können zu diesem Zeitpunkt nur wenige Frauen, die besonders sensibel auf Veränderungen im Körper reagieren, die Veränderungen und Symptome wahrnehmen.
Etwas deutlicher werden die Schwangerschaftsanzeichen ab dem Zeitpunkt, wenn die Periode ausbleibt oder zu erwarten wäre. In der 5. bis 6. SSW haben bereits rund 60 % aller Frauen erste Veränderungen an ihrem Körper bemerkt, bis zur 8. SSW sind es sogar 90 %.
Die Schwangerschaftswochen werden üblicherweise ab dem ersten Tag der letzten Regelblutung gezählt ("post menstruationem", p.m.).
In den ersten zwei Wochen dieser Zählweise ist die Frau demnach genau genommen noch gar nicht schwanger, aber ihre Gebärmutter bereitet sich auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vor und ist bereit, die Schwangerschaft aufzunehmen.
Bei einem regelmäßigen Zyklus findet zum Ende der 2. Woche bzw. am Anfang der 3. Woche der Eisprung statt und es kommt zur Befruchtung.
Sprechen wir nun also beispielsweise von der 6. SSW, ist der Embryo erst knapp vier Wochen alt.
Die folgenden Anzeichen sind sehr häufig in den ersten Wochen der Schwangerschaft:
Eines der ersten Anzeichen, das viele Frauen in der Frühschwangerschaft wahrnehmen, sind Veränderungen der Brüste. Vielleicht reagieren deine Brustwarzen plötzlich sensibel auf Berührungen oder deine Brüste fühlen sich sehr gespannt an. Meist werden die Brüste auch größer in der Schwangerschaft und bereiten sich so schon auf ihre Aufgabe, das Stillen des Babys nach der Geburt vor. Viele Frauen nehmen eine Größenzunahme ihrer Brüste und ein Spannungsgefühl als erstes Schwangerschaftsanzeichen wahr. Diese Symptome treten oft schon vor dem Ausbleiben der Regel auf.
Tipp: Wähle in der Schwangerschaft einen weichen BH mit breiten Trägern. Er sollte die wachsende Brust gut stützen, aber nicht drücken. Ist das Brustspannen sehr unangenehm, so kannst du die Beschwerden durch eine sanfte Massage mit Mandel-, Orangenblüten- oder Lavendelöl lindern.
Es ist ganz normal, wenn du dich in der Schwangerschaft häufig müde fühlst. So hat das Schwangerschaftshormon Progesteron eine leicht sedierende Wirkung. Auch verändert sich dein Stoffwechsel und der Blutdruck ist bei Schwangeren zu Beginn der Schwangerschaft meist etwas niedriger. Bis sich dein Körper auf die Schwangerschaft eingestellt hat, begleiten dich demnach Symptome wie Müdigkeit, Übelkeit, niedriger Blutdruck, Antriebslosigkeit etc. Das ist ganz normal.
Was hilft? Gönne dir ausreichend Ruhepausen. Zudem kannst du deinen Kreislauf durch Bewegung an der frischen Luft in Schwung bringen. Auch wichtig: ausreichend Wasser trinken. Zudem können Kneipp-Duschen (Wechselduschen) deinen Kreislauf anregen, besonders morgens.
Es ist eines der Anzeichen, das viele Frauen besonders aufmerksam werden lässt: Die Periode bleibt aus. Du könntest dann tatsächlich schwanger sein. Allerdings kann das Ausbleiben der Monatsblutung auch andere Gründe haben, wie etwa Stress oder Hormonstörungen.
Berühmt-berüchtigt ist die Morgenübelkeit in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen. Auch hierfür ist unter anderem der Anstieg des Hormons hCG verantwortlich. Der niedrige Blutdruck kann ebenfalls eine Rolle spielen. Bei manchen Frauen sind es bestimmte Gerüche (beispielsweise der Geruch nach Fleisch, Zigarettenrauch oder Parfüm), die Übelkeit und manchmal auch Erbrechen auslösen können.
Du leidest unter Morgenübelkeit? Dann versuche, direkt nach dem Aufwachen noch im Bett einen kleinen Snack zu dir zu nehmen (beispielsweise etwas Zwieback oder ein paar Kekse). Tagsüber ist es ideal, mehrere kleine Mahlzeiten einzuplanen, um deinen Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Einigen Frauen hilft Ingwer gegen Übelkeit und Erbrechen. Zudem tun dir bestimmt Spaziergänge an der frischen Luft gut.
Die Schwangerschaftshormone können eine verstärkte Pigmentierung der Haut bewirken. So können beispielsweise die Brustwarzen und die Brustwarzenhöfe im Verlauf der Schwangerschaft dunkler werden. Bei sehr hellpigmentierten Frauen bleiben sie meist rosig.
Leichte Blutungen zu Beginn der Schwangerschaft wirken auf viele Frauen beunruhigend. In der Regel sind sie aber harmlos. Manchmal kommt es um den Zeitpunkt der Einnistung zu einer leichten Schmierblutung, die dann als Einnistungsblutung bezeichnet wird. Auch danach können immer wieder leichte Blutungen auftreten. Manchmal handelt es sich dabei um Kontaktblutungen (beispielsweise nach dem Geschlechtsverkehr oder nach vaginalen Untersuchungen), da der Muttermund in der Schwangerschaft sehr gut durchblutet ist. Aber Vorsicht: Bis zur 12. SSW besteht eine erhöhte Gefahr für eine Fehlgeburt. Auch ein solcher Abort kann sich durch Blutungen ankündigen. Suche darum bitte deinen Frauenarzt / deine Frauenärztin auf, wenn du bei dir Blutungen bemerkst.
Bauchschmerzen in der Frühschwangerschaft gehen meist auf Verdauungsprobleme wie Verstopfung oder Blähungen zurück. Vielleicht spürst du auch ein leichtes Ziehen im Unterleib. Dies kann darauf hindeuten, dass sich die Mutterbänder dehnen. Manche Frauen nehmen dies schon sehr früh wahr. Häufiger werden diese Dehnungsschmerzen aber gegen Ende des ersten Trimesters und am Ende der Schwangerschaft spürbar. Meist sind diese ziehenden Schmerzen in der Frühschwangerschaft völlig harmlos. Solltest du beunruhigt sein, so suche bitte deinen Frauenarzt / deine Frauenärztin auf. Auf diese Weise können mögliche Komplikationen ausgeschlossen und gegebenenfalls eine Therapie eingeleitet werden.
Du kannst auf einmal das Lieblingsparfüm deines Partners nicht mehr riechen, entwickelst eine starke Abneigung gegen Zigarettenrauch und beim Geruch nach gebratenem Fleisch wird dir schlecht? Auch ein verändertes Geruchsempfinden zählt zu den typischen Schwangerschaftanszeichen in den ersten Wochen. Vermutlich steckt hinter dem geschärften Geruchssinn eine Schutzfunktion: Hierdurch meidet die Mama leicht verderbliche Lebensmittel und auch Stoffe wie Nikotin, die dem Baby schaden könnten.
Der sich rasch verändernde Hormonhaushalt kann zu Stimmungsschwankungen führen. Allerdings kommen diese auch beispielsweise bei PMS (prämenstruelle Syndrom) häufig vor und sind damit kein eindeutiges Anzeichen für eine Schwangerschaft.
Jeder hat wohl schon einmal die Geschichten von Heißhunger auf saure Gurken oder seltsame Lebensmittelkombinationen gehört. Der gesteigerte Appetit kann daher kommen, dass der Körper Reserven anlegt, um das ungeborene Baby zu versorgen. Ebenso kann ein niedriger Blutzuckerspiegel zu Heißhunger-Attacken führen.
Dein Darm arbeitet in der Schwangerschaft langsamer. Grund hierfür ist das Hormon Progesteron. Dieses sorgt nicht nur dafür, dass das Gewebe weicher und dehnbarer wird, sondern auch dafür, dass sich der Darm entspannt. Gleichzeitig wird der Darm durch die allmählich wachsende Gebärmutter zur Seite geschoben. All dies kann zu Blähungen, Völlegefühl und Verstopfung führen.
Was hilft gegen Blähungen? Versuche langsam zu essen und gut zu kauen. Verzichte bei Beschwerden besser auf blähende Lebensmittel wie Kohl oder Hülsenfrüchte sowie auf Getränke mit Kohlensäure. Helfen können zudem regelmäßige Bewegung und eine sanfte Bauchmassage.
Du musst gefühlt ständig auf die Toilette? Auch das kann ein Schwangerschaftsanzeichen sein. Bei schwangeren Frauen nimmt das Blutvolumen zu und der Beckenbereich wird sehr gut durchblutet. Aus diesem Grund arbeiten auch die Nieren effektiver und produzieren mehr Urin. Die Folge: Du musst häufig Wasserlassen.
Aufgrund der Hormone wird deine Scheide in der Schwangerschaft stärker durchblutet. Das wiederum führt oft dazu, dass sich mehr Feuchtigkeit und verstärkter Ausfluss bilden. Ist dieser geruchlos, dünnflüssig bis cremig und weißlich bis transparent, so besteht gewöhnlich kein Grund zur Sorge. Aufpassen solltest du hingegen, wenn deine Scheide juckt, der Ausfluss krümelig wird, unangenehm riecht oder sich gelblich bis grünlich verfärbt. Dies könnten Symptome einer Bakterien- oder Pilzinfektion sein. Wende dich bei diesen Symptomen bitte an deinen Frauenarzt / deine Frauenärztin. Es ist wichtig, derartige Infektionen in der Schwangerschaft zu bekämpfen, da diese Keime oft für Frühgeburtsbestrebungen verantwortlich sind.
Fühlt sich deine Nase verstopft an, obwohl du gar nicht erkältet bist? Die Ursache hierfür könnte die in der Schwangerschaft verstärkte Durchblutung sein. Diese lässt auch die Schleimhäute in der Nase anschwellen. Aus diesem Grund tritt auch Nasenbluten bei Schwangeren häufiger auf.
Misst du deine Körpertemperatur am Morgen? Die Messung der Basaltemperatur ist ein Teil der natürlichen Familienplanung (NFP). Diese Methode kann sowohl zur Verhütung als auch zur Überwachung der Fruchtbarkeit bei Kinderwunsch genutzt werden. Gewöhnlich steigt die Basaltemperatur rund um den Eisprung an und fällt dann kurz vor Einsetzen der Periode wieder ab. Bleibt deine Aufwachtemperatur nun mehr als 18 Tage erhöht, so ist es sehr wahrscheinlich, dass du schwanger bist. Demnach gilt eine anhaltend erhöhte Basaltemperatur als eines der ersten Schwangerschaftsanzeichen.
Bei all diesen Symptomen und möglichen Anzeichen einer Schwangerschaft gilt: Jeder Körper reagiert anders und jede Frau nimmt die Veränderungen anders wahr. Es kann also sein, dass du sehr viele der genannten Symptome bemerkst oder aber bei dir kaum eine Veränderung feststellst. All das ist normal und kein Grund zur Sorge.
Vermutest du, dass du schwanger bist? Dann machst du als ersten Schritt vermutlich einen Schwangerschaftstest. Hierfür bekommst du in der Drogerie oder Apotheke einfache Urintests, die das Hormon hCG in deinem Harn nachweisen können und so der Schwangerschaftstest positiv ausfällt.
Nach der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter beginnt die sich bildende Plazenta (der Mutterkuchen) dieses Hormon zu produzieren. In den ersten Schwangerschaftswochen verdoppelt sich der hCG-Wert etwa alle zwei Tage.
Etwa zehn Tage nach der Befruchtung ist die hCG-Konzentration im Urin hoch genug, dass ein Schwangerschaftstest diese nachweisen kann. Am besten verwendest du hierfür Morgenurin, da darin die Konzentration am höchsten ist.
Hältst du einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen? Dann bist du mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich schwanger. Der Test zeigt ein negatives Ergebnis an? Dann kann es sein, dass es einfach noch zu früh war. Wiederhole den Schwangerschaftstest nach einigen Tagen noch einmal. Recht zuverlässig ist der Test an dem Tag, an dem eigentlich die Monatsblutung einsetzen sollte.
Die oben aufgelisteten Anzeichen können ein Hinweis auf eine Schwangerschaft sein. Sie können aber auch andere Ursachen haben. Ein Schwangerschaftstest zeigt dir ab einem bestimmten Zeitpunkt ziemlich sicher an, ob du nun schwanger bist oder nicht. Diese Tests geben aber keine Auskunft darüber, ob sich der Embryo gut entwickelt und tatsächlich in deiner Gebärmutterhöhle angekommen ist und sich regelrecht eingenistet hat. Darum ist es wichtig, um ganz sicher zu sein, einen Termin beim Frauenarzt / bei der Frauenärztin zu vereinbaren, der/die dir dann deine Schwangerschaft bestätigen kann. Dort lassen sich folgende Anzeichen nachweisen, die eindeutig für eine Schwangerschaft sprechen:
Die Fruchthöhle / der Embryo ist im Ultraschall sichtbar. Dies ist etwa ab der 5. bis 6. SSW möglich.
Die Herztöne des Embryos lassen sich nachweisen. Per Ultraschall lässt sich der Herzschlag des Babys etwa ab der 6. SSW feststellen.
Während manche Frauen bereits sehr früh Veränderungen an ihrem Körper feststellen, bemerken andere zunächst gar keine Symptome. All dies ist normal. Jede Frau ist anders und jeder Körper reagiert unterschiedlich auf die hormonellen Umstellungen.
Gleichzeitig können die einzelnen Symptome für sich genommen, wie gesagt, auch andere Ursachen als eine Schwangerschaft haben. Wirklich Gewissheit können demnach nur ein Schwangerschaftstest und besonders ein Besuch beim Frauenarzt / bei der Frauenärztin bringen.
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